Stephanie Jebe berichtet aus Meridian (Mississippi / USA)

Mein Name ist Stephanie Jebe und ich lebte für 10 Monate in Meridian, Mississippi, einer Stadt mit ca. 40.000 Einwohnern an der Grenze zu Alabama.Ich hatte 4 Tage Zeit mich einzuleben, bis ich meinen ersten Schultag an der Southeast Highschool hatte, einer öffentlichen Schule mit ca. 400 Schülern.

Meine Gastfamilie bestand aus Mama (28Jahre),Papa (29Jahre) und 2 Kindern, ein 12 jähriger Sohn und eine 7 Jahre alte Tochter. Ich hatte eine tolle Zeit, bis ich schließlich Mitte November innerhalb der Familie umgezogen bin. Ich hatte Probleme mich einzuleben und war eigentlich auch nur zum Schlafen zuhause. Zudem kamen noch Kommunikationsprobleme mit der Gastmutter. Sie hat nach ca. 1 Monat angefangen mich zu ignorieren und schließlich habe ich mich entschlossen auszuziehen. Vor und nach der Schule war ich immer bei der Mutter meines Gastvaters, die mich schließlich bei sich wohnen gelassen hatte. Meine neue Gastmutter (50) hat 2 Kinder, die schon ausgezogen sind. Ihr Mann ist Feuerwehrmann und war nur jeden 3. Tag zuhause. Ab meinem Umzug, hatte ich die beste Zeit meines Lebens.

Zur Schule ging es das erste Halbjahr an mit dem berühmten gelben Schulbus. Im zweiten Halbjahr hat ein Freund mich morgens abgeholt. Die Fahrt mit dem Schulbus hat ca. 15 Minuten gedauert.
In der Schule musste man eine Schuluniform tragen. Es gab verschiedene Regeln, wie und welche Klamotten man tragen durfte, und wenn die Farben, der Schnitt oder andere Regeln nicht eingehalten wurden, wurde man entweder mit der sogenannten „Inschool“ bestraft, oder man wurde nach Hause geschickt, um sich umzuziehen. An meiner Schule hatte man 4 Fächer belegt am Tag. Schulbeginn war um 7:56, um ca. 12:05 gab es eine 20minütige Mittagspause und um ca. 15:00 durfte man nach Hause fahren oder man konnte sich sportlich betätigen. Mittwochs war der sogenannte „Shortday“, da war Schulschluss um 13:15 und im Anschluss war die Mittagspause.

Ich habe ein sehr typisches amerikanisches Leben geführt. Während der Footballsaison hat man sich jeden Freitag Abend das Footballspiel der eigenen Schule angeschaut und ansonsten ging es zum Einkaufszentrum, zur Rollschuhbahn, ins Kino und hatte einfach Spaß mit den Freunden. Am Wochenende waren auch Poolpartys sehr beliebt.

Um ehrlich zu sein hatte ich große Probleme Leute kennenzulernen. Man muss einfach auf die Leute zugehen. Am Anfang habe ich auch den Fehler gemacht, Problemen aus dem Weg zu gehen und Leuten, die mir unsympathisch vorkamen zu ignorieren. Jedoch lernte nach kurzer Zeit, dass das totaler Schwachsinn war. Die Leute sind anders, jedoch kann das auch normal sein. Mit dem Mädchen, der ich am Anfang aus dem Weg gegangen bin, habe ich zum Schluss zusammen während der 1. Stunde gelacht.

Ich hatte das Glück, dass es noch 8 andere Austauschschüler an meiner Schule gab und mit 6 habe ich mich angefreundet. Es gab 2 Gastfamilien die jeweils 2 Austauschschüler hatten und die haben mich 2 mal mit auf Reisen genommen. Das erste Mal war im Oktober. Wir sind für die Herbstferien ( die leider nur ein verlängertes Wochenende waren) an den Strand nach Alabama gefahren und im November haben sie mich für ein Wochenende mit nach New Orleans, Lousiana mitgenommen. Diese Zeit werde ich nie vergessen :).

Meine Gastfamilie selber ist mit mir in den Osterferien nach Washington D.C und in die Smoky Mountains, Tennessee gefahren.
Zudem habe ich die Reise nach Kalifornien angetreten, die ASSE angeboten hat. Die kann ich nur weiterempfehlen, da man dort alte Freunde wiedertreffen kann (wenn man Glück hat) und man echt viele Sachen erlebt.

Vor was die meisten Mädchen Angst haben ist ja die Gewichtszunahme. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich 8 Kilo zugenommen hatte. Doch durch meine 2. Gastmutter war ich sehr motiviert es wieder abzunehmen. Ich habe Fußball gespielt für die Saison, die von Oktober bis Januar ging. Dort konnte ich die meisten Kontakte knüpfen, deswegen empfehle ich auch eine Sportart zu machen, auch wenn man keine Lust drauf hat. Zudem bringt es sehr viel Spaß, weil man so den Schulgeist so richtig ausleben kann. Ich war sehr tänzerisch aktiv bevor ich nach Mississippi kam und dann Fußball angefangen habe zu spielen war doch eine große Herausforderung. Aber ich bereue es nicht. Die Zeit nach der Fußballsaison, ging ich jeden Tag mit meiner Gastmutter in ein Fitnessstudio, sodass ich im April pünktlich zum Abschlussball mein Anfangsgewicht wieder erreicht habe.


Mississippi ist einer der Südstaaten und deswegen auch bekannt für viele Hurricanes und Tornados.  Es war ehrlich gesagt sehr aufregend soetwas mal miterlebt zu haben. Im August konnte ich abends kaum schlafen, da es draußen durch die Blitze ziemlich hell war und der Donner dazu sehr laut.
Es gab öfter auch Tornadowarnungen, aber die sind meistens an uns vorbei gezogen. Jedoch an einem Tag nicht. Daran kann ich mich besonders erinnern, weil das der Tag von meinem Abschlussball (Prom) war, der 24. April.  Zum Glück war jedoch der Sturm und der Regen vorübergezogen gegen Nachmittag, sodass wir eine super schöne Zeit hatten.

Am Ende des 1. und 2. Semester war die „Examweek“. Wenn man in einem Fach schlechter als A stand, musste man zur Schule um einen Test zu machen. Ich musste wegen eines Faches hingehen. Wenn man plant, die Klasse in Deutschland zu wiederholen, kann ich nur raten, dass man außer den Fächern die man belegen muss, auch ein paar lustige zu belegen. Wenn man jedoch nicht wiederholt, sollte man sich anspruchsvollere auswählen. Das geschieht am Anfang des Schuljahres beim Counselor. Ich bereue es mich nicht vorher informiert zu haben, welche Fächer angeboten werden usw. Das Fach Englisch würde ich im 2. Halbjahr belegen, da viel mit Texten gearbeitet wird und man die Vokabeln noch nicht so drauf hat und es am Anfang schwer ist aus dem Kontex Sachen zu verstehen.
Die letzte Woche in den Staaten habe ich all das gemacht, was Spaß macht, all das gegessen, was ich am Liebsten mochte und einfach mit den Leuten verbracht, die mir am wichtigsten waren.
Ich habe sogar eine kleine Abschiedsparty bekommen.

Die Koffer habe ich fast 2 Wochen vorher gepackt, damit ich abschätzen konnte, ob ich etwas nach Hause per Post schicken musste.
Der Tag meines Abschiedes war schrecklich. Jedoch war die Vorfreude auf meine Eltern zu groß, sodass ich mit einem weinenden Auge nach Hause geflogen bin.
Das Einleben war schrecklich. Ich wollte nicht zuhause ankommen und nur noch zurück. Jedoch hat sich das langsam gelegt, seit die Schule wieder angefangen hat.

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