Elisa berichtet aus British Columbia, Kanada

Ich war für fünf Monate auf Vancouver Island in Kanada, dort habe ich in der Nähe von Victoria in der eher ländlichen Stadt Saanich gelebt. Ich erinnere mich noch genau daran, wie ich von meinen beiden kanadischen Gastschülern vom Flughafen abgeholt wurde und mich direkt in die Insel verliebt habe. Vancouver Island war für mich der perfekte Ort für mein Auslandsjahr. Eine gute Mischung aus Stadt und Natur, mit vielen Internationals aus der ganzen Welt.

Mein Ziel war es, selbständiger zu werden und die schönste Zeit meines Lebens zu haben. Auf dem Flug wurde ich so aufgeregt, was mich erwarten würde. Nach einer 15-stündigen Reise bin ich ich endlich an meinem Ziel angekommen: North Vancouver, B.C inKanada. Schon aus dem Fenster sah ich, wie schön Canada und vor allem Vancouver ist. Ich hatte Angst mich zurecht zu finden und mich dem kanadischen Lifestyle anzupassen, aber alle meine Sorgen waren überflüssig. Mir wurde langsam klar, dass ich hier 5 Monate verbringen werde und es war toll, dies erleben zu dürfen.

Da ich mit meiner ersten Gastfamilie nicht so gut zu recht kam, wechselte ich nach 2 Wochen in eine andere Familie. Ich hatte dort 2 Gastbrüder und eine Gastschwester, die 5,3 und 1 Jahr alt waren. Meine Gastfamilie war total nett und ich habe mich sehr wohlgefühlt. Sie haben mich aufgenommen wie ihr zweite Tochter. Manchmal haben wir Ausflüge unternommen, z.B zum Stanley Park. Wenn ich Fragen hatte oder etwas nicht verstanden habe, haben sie mir immer gerne geholfen. Aber da ich nach einem Monat schon recht flüssig sprechen konnte, hatte ich nie so große Probleme. Es ist mir sehr schwer gefallen, als ich gehen musste. Gerade in der Zeit hatte sich meine kleine Gastschwester  von einem Baby in ein kleines Mädchen entwickelt. Es war schön, zu sehen wie meine Gastgeschwister sich verändert haben, da ich selber die Jüngste in meiner Familie bin. Für mich war und ist meine Gastfamilie, meine zweite Familie geworden und meine Gastgeschwister sind mir so ans Herz gewachsen, dass ich sie wie meine richtigen Geschwister gesehen habe. Gerade an Weihnachten war es schön zu sehen, wie man in Canada feiert. Ich habe weiterhin viel Kontakt mit ihnen und freue mich darauf sie, wieder zu sehen.

Meine Schule Handsworth Secondary School ist eindeutig die beste Schule überhaupt! Schon am ersten Schultag war es ein schönes Gefühl, in die Schule zu gehen.Jeden Morgen war Musik an und jeder hatte gute Laune. Es kam mir vor wie in einem  High School Film: Locker, viele Schüler, Cliquen und eine riesige Schule. Die Lehrer waren total nett und sind viel interessierter an den Schülern als in Deutschland. Sie nehmen Rücksicht auf einen , wenn einem etwas schwer fällt, besonders am Anfang. Ich hatte Fächer in unterschiedlichen Stufen:  Math 12, Science 10, Drama Film and Televison 11, Textiles 10, Food and Nutrition 10, English 10, P.E 10 & Socials 10. Ich habe einen guten Anschluss gefunden, das wahrscheinlich daran lag, dass ich am Anfang des Jahres nach kanada kam. In der großen Lunchbreak saß ich mit meinen Freunden immer auf den Gängen, auf dem Footballfeld oder in der  Cafeteria. Es war immer so lustig und  wir hatten soviel Spaß.

Nach der Schule habe ich mich oft mit meinen Freunden getroffen und bin nach Downtown zum Shoppen gefahren. Von meinem Zuhause habe ich ungefähr 15 min nach Downtown gebraucht, wo die großen Hochhäuser sind. Dort habe ich auch oft sight-seeing gemacht und war im Stanley Park oder am English Bay. Besonders an North Vancouver hat mir  die Nähe zum Meer, gerade mal 5 Minuten, gefallen, die Stadtlage und Skifahren nach der Schule. North Vancouver ist eine Stadt, die besonders durch die Natur geprägt ist, wie z.B. Deep Cove, Grouse Mountain, Capilano Suspension Bridge, Capilano Lake... .Im Winter war ich fast jeden Tag auf dem Grouse Mountain mit meinen Freunden zum Ski oder Snowboard fahren. Die Aussicht ist einmalig: Stadt, Berge & Meer. Es hat so viel Spaß gemacht, abends Ski zu fahren und es war einfach traumhaft. Meine Schule war gerade mal 5 Minuten vom Skiberg entfernt.

Ich habe auch Ausflüge von meiner kanadischen Organisation aus oder selbst organisierte gemacht, um mehr von Kanada zu sehen. Im Oktober war ich mit meiner Organisation in Tofino auf Vancouver Island. Es war traumhaft schön: Ich sah einen Bären, war surfen und bekam einen Eindruck vom Leben auf dem Land in Kanada. Im November war ich in Victoria, Hauptstadt von B.C. Dort habe ich eine Freundin besucht, die ich auf dem Flug kennengelernt habe. Da sie auch Austauschschülerin war und auf einer Farm wohnte, hatte ich die Gelegenheit nach langer Zeit, wieder reiten zu können.

Außerdem hatte ich im November die Gelegenheit, Seattle in den USA zu besuchen. Dort war ich zum ersten Mal in den USA! Es war schön, eine amerikanische Stadt zu sehen und ein paar Eindrücke zu bekommen. In den Weihnachtsferien war ich dann auch noch in Whistler und in Lilloett.

Alles in allem war  es die schönste Zeit meines Lebens! Ich werde diese Erlebnisse nie vergessen.

Es war eine tolle Erfahrung. Mit vielen Eindrücken und Freunden kam ich zurück. Der Abschied viel mir nicht so schwer, da der  Flug zurück nach Kanada im Sommer schon gebucht ist und ich mich freue, sie alle wieder zu sehen! Wenn mich jetzt jemand fragen würde, wo mein Zuhause ist, wäre eine Antwort Vancouver.

Ich kann nur jedem empfehlen, einen Auslandsaufenthalt zu machen, da man so viel Neues kennenlernt und einmalige Erfahrungen macht.

Meine Gastfamilie

Meine kanadische Familie bestand aus meinen Gasteltern, drei älteren kanadischen Gastgeschwistern und einer Gastschwester aus Japan sowie einer Gastschwester aus Frankreich. Ich habe es geliebt, in so einem vollen Haus zu leben, da immer etwas los war und ich so die Möglichkeit hatte, nicht nur die kanadische Kultur näher kennenzulernen, sondern auch andere Kulturen mir näher gebracht wurden. 

Ähnlich war es in der Schule, da auf Vancouver Island sehr viele Internationals sind. So könnte ich sehr schnell Freundschaften mit Menschen aus aller Welt schließen. Die gemeinsamen Erlebnisse verbinden einen in nur kurzer Zeit. Und ich habe jetzt schon Pläne, Freunde aus meinem Auslandsaufenthalt in Frankreich, Italien, der Türkei und natürlich in Kanada wieder zu besuchen.

Meine Schule und die Gastfamilie

Die Stelly’s Secondary School hat ein großes und vielfältiges Angebot an Kursen, die ganz anders (und größtenteils auch einfacher) sind als die typischen deutschen Fächer. Es gab unter anderem Kochen, Wood-working, Psychologie oder Textiles.

Die Lehrer und guidance councelors haben uns mit offenen Armen begrüßt, waren immer für einen da, wenn man in irgendeiner Weise Unterstützung gebraucht hat. Sie sind generell viel lockerer als man das von deutschen Lehrern so kennt. Auch die Kanadier sind super freundlich, mann muss nur auf sie zugehen. Da ist der beste Tipp einfach: Redet mit den Kanadiern aus euren Kursen oder fragt beim Lunch, ob ihr euch neben sie setzen könnt! Obwohl es natürlich total schön ist, mit den ganzen Internationals befreundet zu sein, Ausflüge und die ganzen touristischen Sachen zu machen, können euch die Kanadier nochmal einen ganz anderen Einblick in das typische Schulleben dort geben. Ein guter Ort um Freundschaften zu schließen sind natürlich auch die Sport-Teams oder die Clubs, die nach der Schule stattfinden. Zusätzlich hat unser school district verschiedene Trips für die Internationals angeboten, Ich war zum Beispiel auf dem Whale-watching trip und Ski fahren in Whistler, man konnte aber auch nach Seattle oder Yukon. Diese Trips waren immer super organisiert und boten eine gute Möglichkeit, auch andere Ecken in Kanada zu entdecken.

Durch meine Gastfamilie und Freunde habe ich viele wertvolle Einblicke in die kanadische Kultur und Lebensweise bekommen wie zum Beispiel Thanksgiving, Halloween, Remembrance Day oder typische Aktivitäten wie Eishockey spielen. Bleibt einfach offen und nutzt alle Möglichkeiten, die euch angeboten werden, sie sind vielleicht einmalige Chancen. Denn ihr macht eurer Auslandsjahr nur einmal, also nutzt eure Zeit!

Fazit

Meine Zeit in Kanada war unvergesslich und hat mich nicht nur sprachlich, sondern vor allem persönlich geprägt. Ich bin so dankbar für alle Erfahrungen, die ich machen konnte und dass ich diese unvergessliche Zeit erleben durfte. Ich kann es nur jedem, der die Möglichkeit hat, empfehlen, ein Auslandsjahr zu machen!

Kanada wird immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben und ich freue mich schon darauf, wieder zurückzukommen.

Neuste Erfahrungsberichte