Moritz Kreutzer berichtet aus Belleville (Ontario / Kanada)

Ich war 16 als ich nach Kanada geflogen bin und mit 17 bin ich zurück gekommen. Also hatte ich; Geburtstag, Weihnachten, Silvester, Abschlussball und Prüfungen dort. Es war ein komplettes Jahr, bloß in englisch, und in der 2. Welt in der man lernt zu leben und die man nie mehr verlassen will, wird vieles anders.

Im Rückblick jetzt habe ich mich an ganz schön vieles um gewöhnen müssen; das Essen, das Haus, mein Zimmer, die Schule, die Menschen, die Denkweise der Gesellschaft dort und und und... doch das ist alles gar kein Problem! Wirklich! Aber jetzt zu meiner Reise nach Kanada. Genauer gesagt:

Belleville in Ontario

10 Monate weg sein von allem und jedem das man kannte, schon ein krasser Gedanke! Naja, hab ich immer gedacht, und plötzlich gings dann los!!! Oh Gott!

Ich flog von Frankfurt aus und als ich dann in Toronto am Flughafen ankam, fing es dann richtig an für mich. Ich wurde von jemanden mit anderen Deutschen nach Belleville gefahren und bei meiner Gastfamilie vorm Haus abgesetzt.


Meine Gastfamilie:

Meine Familie war nett, wie jede andere auch. Denke nicht, dass sie streng sind und versuchen dich zu erziehen, nach ihren Vorstellungen. Ich habe die Familie sehr gemocht! Ich hatte ein Rentner Ehepaar, was wirklich überhaupt gar nicht schlimm ist. Das Ehepaar, Sharon und Bob waren super nett.

Am Anfang in Deutschland habe ich gedacht  “Oh mein Gott jetzt wirds doch langweilig werden”. Doch letztendlich war es nicht so. Sie haben mit mir viele Trips gemacht, viele wollen dir  ''ihr''  Land zeigen. Meine Gasteltern sind mit mir zum Beispiel Kanu und Angeln fahren gegangen und haben Ottawa, Toronto und Barrie, und weitere große Städte in Kanada besichtigt.

Ich hatte auch einen Gastbruder aus China, der total nett war. Er ging zur selben Schule wie ich  und hat mir viele Sachen erklärt und gezeigt.

Der Fernseher ist wirklich den ganzen Tag gelaufen wie aus Erzählungen von den Ehemaligen von dem Treffen das ich vor dem Aufenthalt hatte. Meine Gastfamilie konnte meiner Meinung nach nicht kochen aber man kann natürlich alles essen was die Kanadier zubereiten, so ist es nicht! Die Gastfamilien wissen das man sich oft nicht traut Fragen zu stellen und das man sich nicht total wohl fühlt mit Fragen, deswegen behandeln sie einen auch wie ein “kleineres Kind” und fragen dauernd nach, bieten alles an und fragen nach Verbesserungsvorschlägen. Sobald sie merken das man was nicht versteht sagen sie es auf langsamerem leichterem Englisch und sie sind nicht böse wenn es Missverständnisse gibt, die auf Grund von der Sprache beruhen. Mach dir also keine Sorgen darüber, das du dich nicht verständigen kannst in Englisch!

Ich habe die Gastfamilie nach 6 Monaten gewechselt und dann habe ich näher zu meiner Schule gewohnt und musste nicht mehr mit dem Schulbus, der nur für Schüler ist, zur Schule fahren sondern konnte laufen. Ich hatte ziemlich weit außerhalb der Stadt gewohnt zum laufen, und eine Busverbindung hatte ich nicht, auch wenn es nur 5 Kilometer zum Stadtanfang gewesen ist. Sie haben mich zwar dauernd gefahren aber Unabhängig zu sein war mir sehr wichtig nach 6 Monaten.

Die Kanadier an sich:

Fast jeder Kanadier sieht dir an das du ein Ausländer bist, aber nicht sofort das du ein Deutscher bist. Alle Leute finden es cool mit dir befreundet zu sein, es ist wirklich so wie es dir bestimmt schon viele erzählt haben, das du im Mittelpunkt stehen wirst, viele deinen Namen wissen die du niemals gesehen hast und das alle tausend fragen stellen die manchmal ziemlich lustig sind. Du bist DER International Student! Probleme das du keine Freunde bekommst wirst du zu 100% nicht haben!

Die meisten Leute dort fahren Auto in der 11. Klasse und da es dort nicht so ist wie in Deutschland das man ich die Stadt geht und da am Wochenende einen trinkt oder einfach nur im Café sitzt. Es gehen alle ins Kino, treffen sich bei Subway oder gleich bei Mc Donalds im Auto auf dem Parkplatz chillen. Kanadier sind genau wie wir, lachen über dasselbe wie wir und man bekommt Freunde fürs Leben!

Die Schule:

Die Schule ist klar strukturiert, auch wenn dir das am Anfang sicher nicht so vorkommt. Die Schule geht bis ungefähr 2:30, was mich zusammen mit dem leichten Jet Lag den ich hatte am Anfang komplett umgehauen hat. Ich habe beim Football Team, Track&Field Team (Leichtathletik), Badminton und Ice Hockey mitgemacht über das Schuljahr verteilt. Du solltest wirklich alles ausprobieren was du ausprobieren kann, denn spätestens jetzt, nach dem Aufenthalt, sagst du dir so wie ich mir jetzt, das es es Wert war. Kanadier sind sehr sportlich, du lernst viele neue Freunde in deinen Sportteams kennen, also verpass das lieber nicht.

Es gibt 2 Semester, in denen man jeweils neue Stundenpläne bekommt. Beide Semester muss man am ende jeweils mit Prüfungen für alle Fächer abschliessen. (In meinem Fall 4)

Insgesamt ist das Niveau ein wenig niedriger als in Detuschland, was aber nicht heisst das du dich ausruhen kannst! Kanadier sind fleissig, und falls dus noch nicht weisst: Man ist wirklich sofort unten durch wenn man abschreibt. SOFORT, es gibt keinen Kanadier der sich dir anschliesst im Abschreiben, davon würde sonst die ganze Klasse reden. Bitte versucht es erst gar nicht.

Alkohol und Party:

Die Gasteltern werden dir nicht erlauben ein Bier zu trinken nur weil du aus Deutschland kommst, es ist dort nicht sehr verbreitet Alkohol zu trinken, bilde dir das nicht ein. Schmink dir Alkohol erst einmal ab!

Viele Leute laden dich ein auf Partys denn du bist der International Student und jeder ist gespannt auf dich. Es gibt immer wieder einen Geburtstag und der Canadian Lifestyle ist komplett anders als in Deutschland. Es werden riesen Torten bestellt die man dann schlachtet und insgesamt wird in Kanada schon ziemlich viel gechillt. Mehr als in Deutschland, auch wenns schwer vorstellbar sein sollte fuer den ein oder anderen :D

Oft wirst du auch in Kino gehen, Kinofilme werden 2 Monate vor Deutschland in Kanada ausgestrahlt. Es ist auch billiger dort, so wie vieles andere auch.

Meine Weisheiten, die sich als Wahr herausstellen werden:

Du wirst ein total geiles Jahr haben, merk dir das und glaub mir, ich bin neidisch das du noch gehst und ich nicht zurück zu meinen Freunden fliegen kann!!! :(

Jetzt, nachdem Aufenthaltsjahr in Kanada kann ich zu 100% behaupten das es für mich das schönste Jahr im Leben ist. Ich habe so viel erlebt, erfahren, gelernt und durchgemacht, WOW. In diesem Jahr erlebte ich sicherlich mehr als in den kommenden 5 Jahren. Unglaublich, erst jetzt fange ich an zu realisieren wie unglaublich glücklich ich mich schätzen kann, bei sowas dabei gewesen zu sein. Ich wette ihr werdet das Gleiche denken, spätestens danach.

Ich habe die ersten 8 Monate einen BLOG im Internet geführt den du gerne ansehen kannst wenn du mich anschreibst! Meine E-Mail Adresse ist: kreutzer.moritz@gmx.de

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