Josef Kimberger berichtet aus Christchurch

Mein Name ist Josef Kimberger (17) und bin für 1 Jahr hier in Neuseeland. Leider sind schon 9 Monate der besten Zeit meines Lebens vergangen... Ich besuche das Linwood College in Christchurch. Warum ich die Zeit für die beste erkläre...? Ganz einfach: Noch nie zuvor habe ich so viele Eindrücke für das Leben gewonnen wie hier.

Englisch sprechen, woran ich mich mit der Hilfe von meinen Freunden sehr schnell gewöhnen konnte, das Leben in einer Gastfamilie und in einem fremden Land in die Schule zu gehen, waren die größten Änderungen, die ich nach meiner Ankunft feststellen konnte. Die größte Umstellung allerdings war das neue Leben in meiner Gastfamilie. Das Kennenlernen der einzelnen Familienmitglieder und sich an die Gesetze der Familie zu gewöhnen waren nicht wirkliche Hürden für mich. Doch bei einer anderen Familie für längere Zeit zu wohnen, ja das fühlte sich zu Beginn meines Aufenthaltes irgendwie komisch an. Schnell war ich dann aber in meine Gastfamilie integriert und ich fühlte mich wie zu Hause. Ich glaube es wird wirklich schwer im Juli, Nicki, meine Gastmutter, Warwick, meinen Gastvater, und Amy und Campbell, die Gastgeschwister zu verlassen.

Ich bin sehr froh, dass ich das Linwood College als Schule ausgewählt habe. Dieses College ist sehr beliebt bei den „International Students“, besonders bei den Deutschen. Als ein International Student hat man viele Freiheiten. Zum Beispiel brauche ich keine Schuluniform zu tragen. Die Schulleitung versucht, die ausländischen Schüler in möglichst vielen Gruppen und Klassen zu integrieren. Ich selbst habe mich dem Orchester, dem Chor und dem Rockclimbing Team angeschlossen. Mich interessieren natürlich noch viele andere Angebote, für die ich leider keine Zeit finde. In jedem Term dürfen alle Schüler aus dem Fächerangebot auswählen. Ich belegte bisher Mathe, Englisch, Dramatisches Gestalten, Geographie und Adventure Education. (Ein „Muss“ für jeden International Student an Linwood College!) Durch dieses Fach konnte ich wirklich Neuseeland kennen lernen. Unser Lehrer brachte uns zu Orten, die nicht einmal Kiwis – so nennen sich die Neuseeländer- wirklich kennen. In Outdoor Education wird eine breite Auswahl an Aktivitäten angeboten. Die Auswahl reicht von Klippenspringen, Bungyjumping, Wasserfallklettern, Skifahren, Wandern, Coastiering, Klettern bis zu verschiedenen kulturellen Exkursionen. Wir hatten sogar einige Sightseeing Trips zu den Touristenmetropolen Neuseelands.
Mein Lieblingsfach ist dennoch Drama, wo ich sogar in dem jährlichen großen Schoolmusical mitwirken darf.

Leider dauerte es einige Zeit bis alle Deutschen, die an unserer Schule sind, anfingen, auch untereinander Englisch zu sprechen. Und sogar bis heute gibt es immer noch einige Momente, wo alle nur Deutsch reden. Es ist nämlich sehr schwer, dass sich alle daran gewöhnen, da es ein ständiges Kommen und Gehen von International Students gibt.

Auch in meiner Freizeit versuche ich soviel wie möglich, in den Outdoors aktiv zu sein. Christchurch ist ein perfekter Standort für all diese Aktivitäten. Christchurch liegt direkt am Meer auf der Südinsel Neuseelands an der Westcoast, hat die Hügel eines erloschenen Vulkanes neben sich und ist nur eine Stunde von den Bergen entfernt. Und im Winter ist sogar dass nächste Skigebiet nicht weit entfernt.

Mir ist es hier nie langweilig. Ich habe viele Neuseeländer kennengelernt und unternehme in meiner freien Zeit viel mit ihnen. Fast jedes Wochenende wandere ich mit Kiwis in den Bergen. Zusammen mit Freunden aus der Schule habe ich bisher drei große Tramps unternommen. Mit Rucksack, Proviant und Zelt wanderten wir tagelang auf Bushwalks und kochten unser Essen selbst. Unsere Schule unterstützt uns in diesen Aktivitäten mit der Bereitstellung von Ausrüstungsgegenständen, die wir dafür brauchen.

In diesem meinem Auslandsschuljahr hatte ich die Möglichkeit, eine Menge neuer Sachen kennenzulernen und ich habe mein Wissen in vielen Bereichen ausgeweitet. Nicht nur eine zweite Sprache fließend sprechen zu lernen, sondern auch die intensive Konfrontation mit einer anderen Kultur und das Selbständiger werden im Alltag, hat mich in meiner Entwicklung vorwärts gebracht. Eines habe ich auch gelernt, nämlich, dass man das Beste aus seiner Zeit, seinem Leben machen muss! Ich empfehle jedem, Neuseeland einen Besuch abzustatten. Es ist in diesen bisher 9 Monaten zu meiner zweiten Heimat geworden.

Linwood College, Juli bis Juli

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