Dennis Bird berichtet aus Carl Junction (Missouri / USA)

Meine Mutter inspirierte mich mit all ihren tollen Geschichten aus ihrer Jugend. Alles fing damit an, dass meine Mutter dauernd von Südamerika sprach. Sie inspirierte mich mit all diesen tollen Geschichten aus ihrer Jugend, wo sie mehr als ein Jahr in Peru verbrachte. Seitdem hatte ich immer schon im Hinterkopf mal ein Jahr in einem anderen Land zu verbringen, doch ich machte mir nie ernste Gedanken darüber, bis ich von einem Kumpel hörte, dass er für ein Jahr in die USA geht.

uf einmal war ich ziemlich neidisch und wollte auch in die USA. Durch ihn kam ich zu GIVE, wo ich mich von Anfang an bei meinem Traum unterstützt fühlte.

Nach ein bisschen Papierkram und warten kam dann der erleichternde Anruf: „Dennis, wir haben für dich eine Gastfamilie gefunden!“ „Bor geil endlich, jaaaaa!“, war da nur meine Reaktion.

Mein Traum in Missouri konnte beginnen!

„Dennis aufwecken wir müssen los!“ sagte mein Dad zu mir. Es war halb 5 in der früh. Halbverschlafen kam ich am Flughafen an, da ich noch vieles bis spät in die Nacht erledigt hatte. Der Abschied von meinen Eltern und Freunden war für den Moment ziemlich schwer, doch sobald ich mit dem Flugzeug über den Atlantik flog überwog die Vorfreude.

In meiner neuen Heimat angekommen erwarteten mich Sheryl, Davis und Rachel mit offenen Armen und voller Freunde im Gesicht.

Mein erster Gedanke als ich in meinem neuen Haus mit riesigem Garten, 7 Katzen und einem Hund eintraf, war: Diese 10 Monate werden verdammt geil!

Meine Gastfamilie lebte in einer wohlhabenden Gegend direkt an einem See. Mein Eindruck wurde noch positiver, nachdem ich mein ersten Schultag als Junior hatte. Ich fand meine Fächer einfach nur super und die Lehrer und Schüler waren alle sehr freundlich und an meiner Person interessiert. Zu meinen Lieblingsfächern zählten Graphic Design, Weights und Modern American History, wobei ich zum ersten Mal auf meinen späteren besten Kumpel Seth traf. Das Highschool-Erlebnis war für mich einfach nur einzigartig. Ich war nicht der einzige Gastschüler. Noch zwei weitere Deutsche und ein Südkoreaner waren mit mir auf der Schule.

Zudem sprach mir das umfangreiche Sportangebot sehr zu und ich entschied mich unter Anderem für Langlauf. Am Anfang musste ich frühes zur Schule mit dem gelben Schulbus fahren aber nachdem ich viele Freunde schnell fand, war diese Sache erledigt da die meisten Juniors und Seniors schon ihre eigenen Autos hatten, und das war auch sehr cool weil ich dann mit meinen Freunden nach der Schule oft irgendwo noch hingefahren bin ohne von meinen Gasteltern abhängig zu sein. Ich bin sehr viel ins Fitness Studio gegangen oder wir haben Basketball und Footballspiele an Universitäten angeschaut, die echt klasse waren. So ein Erlebnis mit solchen begeisterten Zuschauern erlebt man nicht so schnell wieder.

Mein erstes Thanks Giving in meinem Leben war echt berauschend. So viel Essen an einem Tisch habe ich noch nicht einmal bei uns Zuhause zu Weinachten gesehen wo wir normalerweise echt viel essen. Zudem war es echt köstlich, meine Gastmutter hatte „Brisket” gemacht so eine Art Rinderbrust, da konnte ich nur „yammy yam yam“ sagen.

Wir haben auch Weinachten gefeiert obwohl mein Gastvater jüdisch war, und es war richtig klasse. Ich bekam viele Geschenke und hatte sehr viel Spaß doch leider alles ein Tag später, wie es eigentlich in Deutschland üblich ist.

Ein Ereignis worauf ich mich sehr freute war Prom. Meine Schule hatte einen riesigen Saal an einer Uni gemietet und toll dekoriert. Brooke, eine Freundin von mir holte mich so um 17 Uhr ab und wir fuhren zum Haus ihrer Freundin wo sich schon viele für den Abend fertig machten. Dann haben sich die Mädchen noch geschminkt und wir konnten los.  Manche kamen mit Limousinen, manche mit echt tollen, teuren Anzügen und Kleidern, alle sahen sie klasse aus waren total fröhlich und hatten ein schönes Lächeln im Gesicht. Nachdem tausende Bilder gemacht wurden kam der DJ und wir konnten endlich lostanzen. Es war echt geil und jede Menge Spaß war mit dabei doch leider war um 1 Uhr schon Schluss. Also ab ging ich mit meinen Freunden noch ins Waffle house…

Das Klima in Missouri war ein wirkliches Erlebnis. Im Sommer ist es sehr feucht und heiß und wenn  der Herbst naht, treten immer stärkere Gewitter auf. Eines Morgens kurz bevor Weinachten wachte ich auf und sah aus dem Fenster dass alle Bäume weiß waren, doch es war kein Schnee auf den Boden. Ich ging nach Unten und machte die Tür auf und bin total erstaunt gewesen. Alles was ich sah war Eis. Die ganze Straße, alle Bäume, sogar unser außenstehender Basketballkorb war ganz mit Eis bedeckt. Die glückliche Nachricht war dass wir Schulfrei bekamen doch andererseits sind sehr viele Bäume gestorben weil das Eis die Äste und Stämme aufspaltete.       

Am Ende des Jahres kam mein Abschied immer näher aber ich hatte so viel Spaß dass ich diese Gedanken beinahe fast verdrängte, bis mir irgendwann klar wurde, dass ich nur noch eine Woche habe. Plötzlich war der Tag der Abreise und ich war am Flughafen mit meiner Familie und Freunden. Ich hatte schon vielen anderen Leuten vorher schon Tschüß gesagt, da sie in die Ferien gefahren waren. Dieser Moment fiel mir ziemlich schwer doch als die Stunden im Flugzeug vergingen freute ich mich immer mehr auf meine Heimat.

Ein Jahr im Ausland zu verbingen heißt nicht endlich "ein Jahr lang Ferien" sondern eine große Veränderung in Kultur und Leben, die für mich sehr wichtig ist und ich zu schätzen weiss. Jeder, der so eine Chance besitzt und den Mut hat ein Jahr lang im Ausland zu sein, dem rate ich dieseChance zu nutzen er wird es nicht bereuen.

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